Einflussnahme der örtlichen Politik auf eins – schön wär´s

 

In der Stadtratssitzung vom 14.06.2017 äußerte sich die stellvertretende Aufsichtsratssvorsitzende der eins, Frau Ludwig, zum Betrieb und zur Zukunft des Chemnitzer Heizkraftwerks, in dem mit Braunkohle der klimaschädlichste fossile Energieträger eingesetzt wird, wie folgt:

 

  • "Die Bundesregierung wird entscheiden, wie lange wir noch Frist haben."
  • "Wir machen das so lange, wie wir das können und dürfen."
  • "Im integrierten Klimaschutzprogramm steht, dass wir bis 2020 14 % regenerative Wärme erzeugen wollen. Derzeit haben wir 1 %."
  • "Wir haben jetzt ´ne regionale Kreislaufwirtschaft mit der Braunkohle."

Diese Aussagen bedürfen einer Kommentierung:

 

Was haben die Förderung der Braunkohle und deren Verbrennung in einem Kraftwerk mit dem Begriff Kreislaufwirtschaft zu tun? Das ist Linearwirtschaft, an deren Ende im Jahr 2015 folgende Schadstoffe in die Luft freigesetzt wurden:

 

- 942.000.000 kg Kohlendioxid

- 843.000 kg Schwefeloxide

- 679.000 kg Stickoxide

- 50,4 kg Quecksilber

 

Die Frage, ob die örtliche Politik über den Aufsichtsrat als Kontrollgremium der eins Einfluss auf die Unternehmensausrichtung dergestalt auszuüben bereit ist, die Abkehr von der Braunkohle zu beschleunigen, dürfte durch die obigen Aussagen beantwortet sein.

 

Daran schließt sich eine weitere Frage an:

kann es sein, dass es einen Zusammenhang zwischen dem langjährigen und wohlwollenden Festhalten am Braunkohleeinsatz im Heizkraftwerk auf Seiten der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates einerseits und der Feststellung des nur einprozentigen Anteils regenerativer Wärme andererseits gibt?

 

Bitte bilden Sie sich selbst eine Meinung.